Naturparke. Wir leben Natur.

Schrift-größe anpassen

Schriftgröße ändern

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

[Strg]-[+] Schrift vergrößern
[Strg]-[-] Schrift verkleinern
[Strg]-[0] Schriftgröße zurücksetzen

schließen
Start-seite

Mein Naturpark!

Aus ganz Deutschland haben sich im Rahmen der Aktion "Mein Naturpark!" Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Kultur, Sport, Tourismus sowie Natur- und Landschaftsschutz mit ihrem Engagement für die Region als Naturpark-Botschafter*innen zusammengefunden. Mit einem Statement und einem Lieblingsort bringen sie zum Ausdruck, warum sie ihren Naturpark unterstützen.

Arnsberger Wald

Stefan Gödde

Journalist / TV-Moderator Galileo bei ProSieben

Mein Lieblingsplatz im Naturpark Arnsberger Wald ist das idyllisch gelegene Naherholungsgebiet Bibertal in meinem Heimatort Rüthen. Ich genieße es, nach den Drehtagen im Bibertal mit seinem Biberbad, dem Walderlebnispfad und seinen kristallklaren Bächen, einfach die Seele baumeln zu lassen.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Bibertal bei Rüthen

Vor allen Dingen beim Joggen, wenn ich am frühen Morgen die ersten Sonnenstrahlen durch das Blätterdach der Bäume auf den Boden fallen sehe, wenn Hirsche und Rehe direkt am Waldesrand stehen, habe ich das Gefühl, eins mit der Natur zu sein. Der Walderlebnispfad ist zudem ein Erlebnispunkt der "Sauerland Waldroute" und zieht mich mit seiner Riesensitzspinne, dem Barfusspfad, der Baumtreppe, dem Baumartenlabyrinth und vielen weiteren Attraktionen magisch an. Hier fühle ich mich wohl!!

Arnsberger Wald

Klaus-Dieter Hötte

Umweltpädagoge und Ranger

Der Wald soll nicht über den Verstand erlebt, sondern über die Erlebnisse verstanden werden." Dies ist mein Leitmotiv und gleichzeitig die Grundlage für die Umweltbildung im Naturpark Arnsberger Wald.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Ich wohne und lebe im Naturpark Arnsberger Wald in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Hohler Stein. Hier fühle ich mich wohl.

Der "Hohe Stein" hinter Grünland

Im Naturschutzgebiet Hohler Stein befindet sich eine Kulturhöhle, deren Geschichte und Archäologie besonders interessant sind. Die ökologische Vielfalt des Lebensraumes mit Wacholderheide, Kalkmagerrasen, vielen seltenen Orchideenarten, dem Schwarzstorch und der Groppe begeistern auch meine vielen Kinder- und Jugendgruppen, denen ich die unterschiedlichen Themenkomplexe wie Wald, Wasser und Boden näher bringen möchte.

Barnim

Antonia Gerke

Schauspielerin, Malerin, Gründerin "Pferdekultur Gut Hobrechtsfelde"

Der Naturpark Barnim fasziniert. Nur einen Galoppsprung von der Weltmetropole Berlins entfernt steht man inmitten der gepflegten Wildnis des Naturparks in dem einen Biber, unzählige Vogelarten sowie frei lebende Rinder und Pferde anschauen.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Gut Hobrechtsfelde

Pferde in einer halboffenen Waldlandschaft bei Hobrechtsfelde

Das Gut Hobrechtsfelde ist der Lieblingsort meines gestalterischen Tuns. Der Naturpark Barnim spiegelt mit seiner enormen biologischen Vielfalt die Stadt Berlin mit der einzigartigen Kraft der Natur wider.

Barnim

Reinhard Manger

Bereichsleiter der Lobetaler Biomolkerei

Wenn ich mit meiner Familie einen Ausflug durch das Nonnenfließ mache, komme ich mir vor wie irgendwo im Mittelgebirge im Urlaub. Weit weg von hier. Dabei liegt es doch direkt vor meiner Haustür.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Alt Lobetal

Mein Lieblingsort startet in Alt Lobetal hinter unserem Kuhstall. Von dort führt ein kleiner Wirtschaftsweg entlang der Kuhweiden. Hier denke ich immer an einen Ort im Schwarzwald wo ich geboren bin. An der Weide entlang ist eine Hecke. Dort sieht man zwischen Eichen, Hecken und Sträuchern hindurch auf die weidende Kühe. Hier möchte ich Kuh sein. Auf der anderen Seite beginnt ein dichter Laubwald. Das Gelände ist so herrlich hügelig wie in einem verwunschenen Zauberwald und jeden Moment erwartet man, dass die Elfen aus dem Wald treten und ihren Reigen aufführen. Von dort gelangt man rechts auf den Wiesenweg. In der Niederung steht eine alte Eiche, die an der einen Seite von einem Windsstoß aufgebrochen ist. Hier haben die Naturgewalten in der Kulturlandschaft der Naturparkes Barnim gewirkt und ihre Spuren hinterlassen. Zum Glück hat sich noch keiner mit der Kettensäge daran gemacht. Uns so kann ich diesen Blick so oft wie möglich unverändert genießen.

Bergstraße-Odenwald

Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard

Staatssekretär a.D.

Was sich im Titel irgendwie ein wenig technisch anhört (Geo-Naturpark!), ist nichts anderes als die von den sanften Hügelketten des Odenwaldes und der flachen Rheinebene gekennzeichnete Gegend, die beide durch die kaum sichtbare und doch merkliche Linie der Bergstraße verbunden und von den beiden anderen Nord-Süd-Linien des Mains und des Rheins im Osten und Westen eingerahmt werden: eine Landschaft, die sich zwischen den beiden Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar ausbreitet, in denen und zwischen beiden viele Menschen wohnen und arbeiten und in der Natur und Kultur sich zu besonderer Faszination verbinden. Das Klima ist mild und lässt früh im Jahr die Blüten sich entfalten, und an den Hängen der Bergstraße wächst ein guter Wein.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Kloster Lorsch

Es gibt viele, aber miteinander nicht vergleichbare schöne Plätze in dieser von Hügeln und Bergen, Hängen und Ebene und zwischen Main, Neckar und Rhein gelegenen Landschaft, von wo aus man in die Natur hineinsehen und –hören kann, aber ein Platz ist mir der liebste: weil von hier die gesamte Bergkette der Bergstraße und des dahinter beginnenden Odenwaldes von der Burg Frankenstein und vom Melibokus, dem höchsten Berg, an der nördlichen Bergstraße bis zu den Weinheimer Burgen und ihren wundervoll in den Blick ragenden Silhouetten zu sehen ist. Gern gehe ich auf den der östlichen Klostermauer nahen erhöhten Punkt, da, wo sich früher die Apsis der alten Klosterkirche befand. Hier kann ich schauen, die Zeit ruhen lassen und für mein Gedächtnis die Bergkette anschauen, immer wieder neu.

Bourtanger Moor – Veenland

Dr. Silke Hirndorf

Naturführerin

In ihrem Garten fand die „vielbeschäftige Doctorissa“ Katharina von Bora, die Frau Martin Luthers, Entspannung. Kein Wunder, dass sich die promovierte Biologin Silke Hirndorf, die mit dem Pastor der ev.-luth. Nazarethkirche in Twist verheiratet ist und drei Kinder hat, Luthers „Käthe“ besonders verbunden fühlt und ihren mittelalterlichen Bauern-Zaubergarten nach ihr benannte.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Die Gärten an der Nazarethkirche Twist

„Rund um die Nazarethkirche in Twist haben wir für die Gemeinde und die Besucher des Naturparks Moor mit vielen fleißigen Händen ein kleines Refugium geschaffen. In Käthes Bauerngarten taucht man in ein blühendes Naturparadies, das auch für die Kirchengemeinde einen Nutzen hat: In unserer Kirche schmücken die Pflanzen den sonntäglichen Altar! Herrlich, auf der kleinen Bank zu sitzen, wenn die Bienen um Rosen und Bergminze summen. In unserem Bibelgarten „Garten des Nazareners“ erleben die Besucher anhand von vier Themenbeeten, welche Pflanzen schon in der Bibel erwähnt sind und welche Beutung ihnen seit nunmehr 2000 Jahren Christentum in der Mythologie oder der Medizin zukommt. Viele der Pflanzen sind mit Namen von Heiligen oder christlichen Legenden verknüpft. Ein eigenes Quartier ist allein den biblischen Pflanzen gewidmet. Im „Herbularius“ finden sich alte Klosterpflanzen gemäß ihrer Anwendungsgebiete. In einem Beet spinnen die Heilpflanzen einen Faden durch die Wirkungsgeschichte der Klostermedizin. Darunter auch die klassischen Pflanzen der Hildegard von Bingen oder Pfarrer Kneipp mit seinen Heubadpflanzen. Im nahgelegenen Birkenbruchwäldchen auf Moorboden hat mein Mann den „Weg des Glücks“ entwickelt. Bei einem Rundgang durch das lichte Wäldchen machen Tafeln auf das große kleine Glück im Leben aufmerksam: die Gesundheit, Familie und Freunde, ein Dach über dem Kopf, der sichere Arbeitsplatz. Hier im Schatten der Birken fällt es leicht, einen Moment inne zu halten. Darum dürfen auch unsere Konfirmanden hier mit ihren Eltern und Paten einen Baum pflanzen. Damit sie ihre Wurzeln im christlichen Glauben spüren. Mit Kindergarten- und Grundschulkindern führen wir hier Waldwochen durch. Es ist eine Freude zu sehen, wie sehr die Kinder die Freiheit in der Natur genießen und wie leicht sie dabei lernen. Die Infostation zum Wald und die Lern- und Picknickhütte helfen uns bei der Durchführung der Programme und bieten auch Radfahrern eine ideale Rastmöglichkeit. Jetzt freuen wir uns schon auf das nächste Projekt, das wir gestalten werden: einen Heidegarten.“

Bourtanger Moor – Veenland

Ruth Diekel

Geschäftsführerin des Grafschaft Bentheim Tourismus e.V.

Als gebürtige Grafschafterin kennt Ruth Diekel, Geschäftsführerin des Grafschaft Bentheim Tourismus e.V., die Region wie ihre Westentasche. Die Kenntnis beider Landkreise, die gute Kooperation der Tourismusorganisationen und ihr Wissen um die touristische Bedeutung des Naturparks sind Gründe dafür, dass ihr das Dalum-Wietmarscher Moor besonders am Herzen liegt.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Das Dalum-Wietmarscher Moor

„Wer einmal am sogenannten Block 700, einer wiedervernässten Fläche inmitten des Dalum-Wietmarscher Moores stand, der weiß, wie Moore aussehen und dass Wiedervernässung gelingen kann. Das Naturschutzgebiet Dalum-Wietmarscher Moor ist knapp 1.600 Hektar groß und liegt je zur Hälfte im Landkreis Emsland und im Landkreis Grafschaft Bentheim. Es handelt sich um großflächig abgetorfte Bereiche, die sich teilweise in der Hochmoorrenaturierung befinden. Zu seinen Schutzzwecken gehören die Pflege und naturnahe Entwicklung, vor allem die Förderung der Hochmoorregeneration und der hochmoortypischen Tier- und Pflanzenwelt. Als ausgewiesenes EU-Vogelschutzgebiet geht es vor allem um die Erhaltung oder Wiederherstellung des Lebensraumes für besondere Vogelarten wie Goldregenpfeifer, Krickente, Kiebitz, Großer Brachvogel oder Rotschenkel. Die Flächen innerhalb des Natura 2000-Gebietes sind recht unterschiedlich und bieten sich darum an für Experimente und Studien. Der Staatliche Moorschutz ist hier aktiv und immer wieder arbeiten Studenten und Wissenschaftler in den Flächen. Der Einsatz von Pumpen, die Aussaat von Torfmoosen, das Beweiden der Flächen mit Schafen – das Dalum-Wietmarscher Moor ist ideal fürs Lernen und Forschen. Aufgrund seiner hohen Schutzwürdigkeit ist das Gebiet nicht frei zugänglich, sondern nur in Randbereichen und auf geführten Touren. Im nordwestlichen Bereich, nahe der Autobahnausfahrt Geeste, hat die Staatliche Moorverwaltung einen Aussichtshügel errichtet, der einen grandiosen Blick über die enorme Weite des Dalum-Wietmarscher Moores bietet. Hier wird sichtbar, dass Renaturierung an einigen Flächen gut, an anderen Flächen weniger gut gelingt. Am südwestlichen Rand, im Ortsteil Füchtenfeld der Gemeinde Wietmarschen entsteht gerade eine neue Informationsstation. Dazu gehören eine Aussichtsplattform, die einen schönen Blick über eine Renaturierungsfläche und eine Torfabbaufläche bietet, mit einem „Fotoviewpoint“ für das beste Fotomotiv und einem sogenannten Geocache für die moderne Schnitzeljagd mit GPS. Dazu informiert eine interaktive Moorkate über die Moore als CO2-Speicher und Klimaschützer. Beide Aussichtspunkte sind natürlich an das Radwegenetz angebunden. Dass in den 80er Jahren der Wert der Moore als besonderer Lebensraum erkannt wurde, halte ich für wichtig. Es fand ein Umdenken statt, und Moore wurden nach dem Torfabbau nicht automatisch zu landwirtschaftlichen Nutzflächen, sondern zunehmend zu Naturschutzflächen. Für mich ist das Dalum-Wietmarscher Moor besonders interessant und facettenreich – mein Lieblingsort im Naturpark.“

Bourtanger Moor – Veenland

Dr. Hans-Georg Belka

ehem. Geschäftsführer bei der Klasmann-Deilmann GmbH

Der langjährige Geschäftsführer der weltweit erfolgreichen Unternehmensgruppe in der Substratindustrie, der Klasmann-Deilmann GmbH in Groß Hesepe, hat sich stets auch der Region verpflichtet gefühlt und unterstützt die Arbeit im Internationalen Naturpark Moor mit viel Knowhow, unter anderem als Mitglied des Beirates.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Moorflächen des Bridge-Projektes

„Das Unternehmen Klasmann-Deilmann ist der führende Hersteller von Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau. Zahlreiche Erwerbsgärtner und Hobbygärtner im In- und Ausland vertrauen auf die hohe Qualität unserer Produkte. Ein nachhaltiges Umweltmanagement, Umweltschutz und Ressourcenschonung sowie die Verantwortung für unsere Mitarbeiter, aber auch nachfolgende Generationen, gehören zur Unternehmensphilosophie. Der schonende Umgang mit den Werten der Natur ist daher ein wesentliches Element der Unternehmenspolitik. Das Unternehmen ist nach der international geltenden Umwelt¬norm DIN EN ISO 140001 zertifiziert. Die Zertifizierung macht deutlich, dass wir schonende Abbaumethoden anwenden. Nach Beendigung des Torfabbaus wird der überwiegende Teil der ehemaligen Abbauflächen wiedervernässt. So entsteht wieder eine moortypische Landschaft mit deren spezifischer Fauna und Flora. Ein Teil der Flächen wird zur Bereicherung des Landschaftsbildes aufgeforstet. Mit dem sogenannten Bridgeprojekt im Bourtanger Moor haben wir von 1999 bis 2001 mit internationalen Wissenschaftlern grundlegende Untersuchungen zur Wiedervernässung durchgeführt. Ziel war es, mit hydrotechnischen Maßnahmen eine 50 ha umfassende, abgetorfte Hochmoorfläche wiederzuvernässen. Die wesentliche Frage war, ob sich eine Fläche, die bis auf eine Restmoorauflage von 0,5 m abgetorft und für die Entwässerung drainiert wurde, überhaupt vernässen lässt. Durch gezielte Zerstörung der Drainage und partielle Schließung der Gräben gelang es, großflächige Überstauungen über mehrere Monate zu halten, die schließlich zur Selbstabdichtung der Flächen führten. Als Fazit der Untersuchung wurden folgende Maßnahmen empfohlen, die eine erfolgreiche Wiedervernässung zumindest langfristig wahrscheinlich machen: Planieren der Fläche, Bau von Verwallungen zur Anlage von Polderflächen, Sicherung der Verwallungen vor Wellenschlag, Bau von Überläufen, Regelungseinrichtungen zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Wasserstandes, Verfüllen von Gräben und Dränen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Obwohl noch bestimmte steuernde Maßnahmen nötig sind, ist mittlerweile eine beeindruckende moortypische Landschaft entstanden, die Hoffnung macht. Die Kraft der Menschen und der Natur haben gemeinsam das Projekt zum Erfolg gebracht. Und viele der gewonnenen Erkenntnisse haben dazu beigetragen, auch andere Flächen erfolgreich wiederzuvernässen. Aufgrund seiner Pionierfunktion ist das Bridgeprojekt, übrigens direkt am Fernwanderweg Hünenweg gelegen, für mich eine der bedeutenden und wegweisenden Flächen im Naturpark Moor.“

Bourtanger Moor – Veenland

Jans de Vries

Boswachter (Förster) bei der niederländischen Forstverwaltung

Der leidenschaftliche Förster und Naturschützer gehört zur niederländischen Forstverwaltung, dem Staatbosbeheer, dem das Naturschutzgebiet Bargerveen gehört und der es seit mehr als 40 Jahren zu einem lebenden Hochmoor weiter oder besser: zurück entwickelt. Dem sanften Tourismus aufgeschlossen, ist Jans de Vries ein wichtiger Kooperationspartner und Ratgeber im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor- Bargerveen.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Naturreservat Bargerveen

„Es sind die Ruhe und die Weite im Bargerveen, die mich immer wieder in den Bann ziehen. Und die vielen großen und kleinen Erfolge, die wir im Zuge unserer Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen erreichen konnten. Entdecke ich einen Neuntöter, einen Malven-Würfelfleckfalter oder ein Sumpfveilchen bin ich glücklich. Dabei ist es ein Glücksfall, dass im Bargerveen mit dem Bereich „Meerstalblok“ noch echtes, lebendiges Hochmoor erhalten blieb. Denn das Bargerveen gehörte einst zum größten Moorgebiet in Europa, das ab dem 17. Jahrhundert in den Niederlanden systematisch abgetorft wurde. Für die Entwässerung und zum Abtransport wurden Kanäle angelegt, die die Landschaft bis heute prägen. Nach dem Torfabbau wurden die Flächen landwirtschaftlich genutzt. Erst als Kohle, Öl und Gas billiger wurden, stoppte die Torfgewinnung – gerade noch rechtzeitig! Der Staat erwarb 1968 den Hochmoorrest und erklärte das Bargerveen zum Naturschutzgebiet. Dämme wurden gebaut, Gräben zugeschüttet, Rückhaltebecken gebaut, um einen gleichmäßigen Wasserpegel im Gebiet zu erhalten, denn der ist die Voraussetzung dafür, dass Torfmoose sich wohlfühlen und die Moore mit ihren abgestorbenen Pflanzenteilen wachen lassen – 1 Millimeter im Jahr! Heute ist das Bargerveen ein wertvolles Vogelschutz- und Feuchtgebiet von europäischem Rang mit einer Fülle außergewöhnlicher Pflanzen und seltener Schmetterlinge. Raritäten wie die Lavendelheide und die Moosbeere gehören dazu. 200 Vogelarten werden im Bargerveen gezählt, darunter der Schwarzhalstaucher, das Blaukehlchen und unzählige Rastvögel. Es ist ein Spiegelbild und lebendige Erinnerung an die Vergangenheit, aber auch ein besonderer Auftrag für die Zukunft, denn hier soll einmal wieder Hochmoor wachsen. Der Mensch schützt nur das, was er kennt und liebt. Darum freuen wir uns über die Wanderer und Radfahrer. 17 Kilometer lang ist der Radweg rund um das Bargerveen. 1 – 7,5 Kilometer lang sind die Wanderwege, die sich auch kombinieren lassen und über die Grenze zu den dortigen Wanderwegen führen. Der Blick von einem unserer Aussichtshügel stimmt mich wehmütig und optimistisch zugleich. Die Hügel sind so hoch wie einst das Bourtanger Moor. Es macht nachdenklich, wie stark der Mensch die Landschaft beeinflusst hat. Aber der Blick über Gräser, Heide und Wasserflächen macht mir Mut, dass unsere Mühen belohnt werden und wieder neues Moor entsteht.“

Bourtanger Moor – Veenland

Hermann Bröring

Ehrenlandrat des Landkreises Emsland

Er ist Initiator und war Erster Vorsitzender des Internationalen Naturparks Bourtanger Moor – Bargerveen und zugleich Vorsitzender des Emsland Moormuseums. Kein Wunder also, dass sich der passionierte Radfahrer dem Naturpark besonders verbunden fühlt.

Mein Lieblingsort im Naturpark

Emsland Moormuseum in Geeste - Groß Hesepe

„Das Emsland Moormuseum ist für mich ein zentraler Anziehungspunkt im Naturpark und eine wichtige Eingangspforte in die deutsch-niederländische Moorregion. Hier wird Geschichte spannend erzählt und in zwei modernen Ausstellungshallen kenntnisreich, wissenschaftlich fundiert und natürlich zweisprachig aufgearbeitet. Es ist faszinierend, das Entstehen, die Charakteristik und die wirtschaftliche Nutzung dieser einzigartigen Naturlandschaft zu verfolgen, die anhand historischer Karten oder alter Maschinen aufbereitet wird. Ein Höhepunkt ist für mich der Dampfpflugsatz der Firma Ottomeyer, der im Jahr 2010 endlich in einem Neubau in Szene gesetzt werden konnte. Die Größe und Leistung des weltgrößten Dampfpfluges mit den riesigen Lokomobilen erregte weit über das Emsland hinaus Aufsehen und ist ein einmaliges technisch-historisches Denkmal. Der „Mammut“, wie der Pflug auch genannt wird, steht für mich symbolisch für die enorme Pionierleistung, die die Menschen bei der Kultivierung der Moore erbrachten. Seien es die ersten Siedler, die unter unvorstellbaren Anstrengungen den Torf noch per Hand abgruben, oder die gewaltige Umwandlung der Moore in landwirtschaftliche Flächen nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Pioniergeist und die Innovationskraft zeichnen die Emsländerinnen und Emsländer bis heute aus! Doch das Emsland Moormuseum hat noch mehr zu bieten. 30 Hektar renaturiertes Hochmoor, das auf einem Holzbohlenweg oder mit der Feldbahn entdeckt werden kann, der Archehof, eine Siedlerstelle aus den 1930er Jahren, der sich dem Erhalt alter Haustierrassen verschrieben hat und damit für Kinder stets die erste Anlaufstelle ist, oder das Museumscafé, das sich auf regionale Produkte spezialisiert hat, und den bekannten Buchweizenpfannkuchen anbietet. Das Moormuseum leistet eine umfassende wissenschaftliche Arbeit, führt die wohl größte Bibliothek zum Thema Moor und ist Gastgeber für Fachtagungen. Im Jahr gibt es zusätzlich wechselnde Ausstellungen zu verwandten Themen und etablierte Veranstaltungen wie das Buchweizenblütenfest im Juli oder den Markt der Genüsse im Oktober. Außerdem werden informative Programme für Gruppen angeboten. Biologen und Pädagogen bieten darüber hinaus Aktionen für Schulklassen an. Über den Moor-Energie-Erlebnispfad, der zum Erdöl-Erdgas-Museum in Twist führt, den Fahrradbus RADexpress, die Emsland-Route sowie die örtlichen Radrouten ist das Museum hervorragend an die Ausflugsziele und Freizeitwege in der Umgebung angeschlossen und damit idealer Ausgangspunkt für Touren in den Naturpark. Meine Vision: Wir schaffen es, die Moorbahngleise in der Umgebung zu erhalten und touristisch zu nutzen. Irgendwann fahren wir mit der Feldbahn über die Grenze zu unseren niederländischen Nachbarn!“

Drucken Zum Seiten-anfang